Austrian Open in Innsbruck


01./02.06.2013

Zu einem Mega-Event, sicherlich einem der größten Turniere im europäischem Raum mit über 1300 Startern aus 35 Ländern die sich im olympischen Vollkontakt-Kampf messen, hat sich die Austrian Open entwickelt. Mit der niedersächsischen Landesauswahlmannschaft gingen vom Polizei-SV GMHütte Miguel Adrian FERRERA RODRIGUEZ, Ivan BULANOVIC, Eduard DREWLAU und Tristan SOREMBA an den Start. Für Miguel, der nach einigen Monaten in der Klasse – 87 Kg, erstmalig wieder in seiner eigentlichen Gewichtsklasse – 80 Kg startete, stand dieser Event an sich als Vorbereitung für die vom 15.-21. Juli in Puebla / Mexikos stattfindenden Weltmeisterschaften an. In Österreich stand er Fall Zartdinov aus Russland gegenüber. Miguel wirkte konzentriert, hatte das Kampfgeschehen unter Kontrolle und war verständlicherweise überrascht, dass harte Kontakttreffer zur Weste seines russischen Kontrahenten mit dem auf dieser Veranstaltung eingesetztem Dae-Do-Westensystem nicht die an sich längst überfälligen Punkte brachten. Nach geringem Punkterückstand versuchte Miguel mehr mit Fußattacken zum Kopf zu punkten, musste hier jedoch feststellen, das die in wenigen Tagen erfolgte Gewichtsreduktion um einige Kilos doch nicht spurlos an ihm vorbeigegangen waren. Etwas ärgernd musste er seinem russischen Gegner den Weiterzug in diesem Pool überlassen, wodurch ihm leider weitere anvisierte Vorbereitungskämpfe zur WM auf diesem internationalen Parkett verwehrt wurden.

In demselben Pool auf der gegenüber liegenden Seite traf Eduard auf den Nigerianer Onofe Sunday. Eine recht ausgewogene Begegnung, in der Eduard immer wieder versuchte mit Tritten zum Kopf Punkte zu erzielen, jedoch nicht die optimale Distanz zu seinem Rivalen fand und sich kein Punkteplus aufbauen konnte und diese Begegnung leider verlor.

Ivan starte in der Klasse – 87 Kg. Im ersten Kampf stand er dem Polen Marcin Chalajda aus Polen gegenüber und bestimmte hier von Beginn an klar den Kampf. Wirklich beeindruckend konnte er sich mit schnellen – vor allen Dingen variationsreichen – Trittkombinationen immer wieder in Szene setzen und seinen Gegner in arge Bedrängnis bringen, der mehr und mehr mangels eigenem Potentials genervt wirkte. Deutlich und verdient zog Ivan nun ins Viertelfinale ein.

Hier traf er auf den körperlich überlegen wirkenden Zentralafrikaner Remy Alazoula, der mit sehr harten Spanntritten und Faustattacken den Kampf versuchte zu machen. Mit gutem Timing und Distanzgefühl konnte Ivan viele dieser Aktionen neutralisieren. Zudem schien der Zentralafrikaner irritiert, zeigten seine knallhart zum Körper ausgeführten Tritte und Faustattacken wenig Wirkung. Ivan schien dieses alles unbeeindruckt wegzustecken. Nachdem der Afrikaner zunächst einen Punktevorsprung von 1 : 4 Punkten aufbauen konnte, drehte Ivan – vielleicht etwas zu spät – im weiteren Kampfverlauf auf. Geradezu panische Angst schien dem Afrikaner zu überkommen, als er sich plötzlich einem ganzen Feuerwerk von Kopftritten aus der Drehung und dem Sprung ausgesetzt sah. Hiermit konnte Ivan den Punkterückstand schnell neutralisieren. Letztendlich stand es dann nach Ende der 3. Runde 7 : 7 – also stand die 4. Runde – die Entscheidungsrunde ( der 1. Treffer entscheidet über den Sieg! ) an. Leider hatte hier der Afrikaner die günstigere Ausgangsposition und sicherte sich diese Runde, wobei sicherlich aufgrund der über 3 Runden erbrachten Leistungen Ivan der verdiente Sieger gewesen wäre. Dennoch – Glückwunsch an Remy Alazoula.

Erstmalig auf so einem Event startete Tristan mit gerade einmal 14 Jahren und stand in der Klasse der JugendA, – 48 Kg, dem Schweizer Sajithan Gunaratnam gegenüber. Tristan zeigte keinerlei Respekt und versuchte dem ihm augenscheinlich körperlich überlegenen und älteren Schweizer Paroli zu bieten. Wenngleich Tristan ein ums andere Mal beherzt angriff, konnte er leider nicht die erhofften Wirkungstreffer erzielen und musste in diesem Pool dem Schweizer das Weiterkommen überlassen.

Obwohl sich unsere Sportler auf diesem Weltklasse-Turnier nicht bis auf vordere Plätze durchsetzen konnten, zeigten alle deutlich, dass sie auf dieser Ebene zukünftig mitmischen und sicherlich auch die eine oder andere Medaille erringen werden.

Insgesamt tolle Leistungen von allen, die sich zudem in einem überaus kameradschaftlichen Team präsentierten.